Alexianer Werkstatt in Köln Westhoven

Im Oktober 2011 wurde von den Alexianer Werkstätten in Köln eine Werkstatt und Rehabilitationseinrichtung für Menschen mit erworbener Hirnschädigung eröffnet – zu dem Zeitpunkt die einzige Werkstatt dieser Art im Rheinland. Betroffene, die etwa nach einem schweren Schlaganfall, einem Unfall, einer Tumorerkrankung oder einer neurologischen Erkrankung eine Hirnschädigung erlitten haben, erhalten hier eine neue Chance, wieder am Arbeitsleben teilzunehmen. Es stehen insgesamt 106 Betreuungsplätze für Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren zur Verfügung. Das zentrale Anliegen ist die berufliche und damit auch die soziale Integration von Menschen mit erworbener Hirnschädigung sowie die Ermöglichung der Lebensqualität für die Betroffenen.

Das Erreichen von Zielen und Anerkennung im Job sind wesentliche Bausteine der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für jeden Menschen. Nach der Reha sollen die Betroffenen möglichst wieder zurück auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt oder auch dauerhaft in der Werkstatt beschäftigt werden.

„Wir werden uns an den Ressourcen der Menschen orientieren, damit die Betroffenen wieder Freude an der beruflichen Tätigkeit erfahren und auch sozial integriert werden können“, so Stefan Strabelzi, Leiter der Einrichtung für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen, über den Leitgedanken der Werkstatt.

 

Projekt Aktion Mensch zur beruflichen Wiedereingliederung

Im April 2013 endete das von der Aktion Mensch e.V. geförderte  und vom Landesverband Aphasie Rheinland-Pfalz durchgeführte Projekt zur beruflichen Wiedereingliederung von Menschen mit Aphasie, bei dem das ARZ Köln-Bonn Kooperationspartner war.

Menschen mit Aphasie sind in ihrer Kommunikationsfähigkeit oft stark eingeschränkt. Soziale Isolation bestimmt bei diesen Menschen den Tag. Die für andere Behinderte selbstverständliche Inanspruchnahme von Hilfen wie Informationen und die Durchsetzung von Rechten bleiben dem Aphasiker wegen seiner Störung oft verwehrt. Nicht wenige dieser Menschen sind im erwerbsfähigen Alter und haben eine gute Berufsausbildung und -erfahrung.

Bestehende Strukturen zur Eingliederung von Behinderten scheitern an der Vermittlung dieser Bedarfsgruppe wegen der spezifischen Problematik bei Aphasie: die herkömmlichen Weiterbildungsverfahren sind für Aphasiker oft wegen ihrer Sprachstörung nicht geeignet. Die allgemeine Unkenntnis bezüglich dieser Störung führt zu einer falschen oder verzerrten Einschätzung der Kompetenzen der Aphasiker – sowohl auf Seiten der Integrationsdienste als auch bei potenziellen Arbeitgebern.

An dieser Stelle knüpft das Aphasiezentrum Rheindland-Pfalz an und vermittelt  zwischen Integrationsstellen, Betrieben und arbeitsuchenden Menschen mit Aphasie. Hierzu bedarf es intensiver Aufklärungsarbeit und die Schaffung konstruktiver Kooperationen. Hierbei werden die individuellen Voraussetzungen bezüglich Stundenumfang (z.B. bei schon berenteten Klienten), Fähigkeiten und Wohnortnähe besonders berücksichtigt.

Innerhalb der Projektlaufzeit von drei Jahren wurden 13 Teilnehmer erfolgreich in eine berufliche Tätigkeit oder in eine berufsbildende Maßnahme erfolgreich integriert. Bei einer Gesamtteilnehmerzahl von 18 entspricht das einer Vermittlungsrate von 72%.

Außerdem wurden Kooperationen mit Integrationsfachdiensten und Dienstleistern im Bereich der beruflichen Weiterbildung geschlossen.

 


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